Motorsägen-Lehrgang Mein schöner Garten Redakteurin Karina Nennstiel nahm an einem zweitägigen Lehrgang zum Umgang mit einer Motorsäge teil. Am ersten Tag wurde im Schulungszentrum von ForstBW theoretisches Wissen vermittelt: Grundwissen zu Aufbau und Technik der Säge, Sicherheitsvorschriften, Schnitt-Techniken, Pflege der Motorsäge. Abschliessend fand eine schriftliche Prüfung statt. Am zweiten Tag wurden Praxis-Übungen im Wald am liegenden und stehenden Holz durchgeführt sowie die Fällung von ausgewachsenen Bäumen.

Baum fällen: Was Sie wissen sollten

Das Fällen eines Baums ist eine Maßnahme, die oft aus verschiedenen Gründen notwendig wird – sei es wegen einer Gefährdung durch morsches Holz, der Notwendigkeit, Platz für Bauvorhaben zu schaffen, oder um Platz für neue Bepflanzungen zu gewinnen. Doch bevor Sie sich entscheiden, einen Baum zu fällen, gibt es einige rechtliche, technische und ökologische Aspekte zu beachten. Das Baum fällen ist nicht nur eine physisch anspruchsvolle Tätigkeit, sondern auch mit einer hohen Verantwortung verbunden.

In diesem Artikel erfahren Sie, wann und warum es sinnvoll sein kann, einen Baum zu fällen, welche rechtlichen Vorschriften gelten, wie der Vorgang sicher durchgeführt wird und welche Alternativen zur Baumfällung existieren.

1. Gründe für das Baumfällen

Es gibt zahlreiche Gründe, warum ein Baum gefällt werden muss. Einige der häufigsten Gründe sind:

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a. Gefährdung durch den Baum

Einer der häufigsten Gründe, warum Bäume gefällt werden, ist die Gefahr, die sie darstellen können. Ein kranker oder toter Baum kann leicht umstürzen, besonders bei starken Winden oder Unwettern. Ein umstürzender Baum kann erhebliche Schäden an Gebäuden verursachen oder sogar Menschen verletzen.

b. Baumaßnahmen oder Platzbedarf

Ein weiterer häufiger Grund für das Fällen eines Baums ist der Platzbedarf für Bauvorhaben oder die Erweiterung eines Grundstücks. Manchmal steht ein Baum im Weg, wenn eine Garage, ein Hausanbau oder eine Terrasse errichtet

c. Krankheitsbefall und Schädlingsplagen

Ein Baum, der von Schädlingen oder Krankheiten befallen ist, kann in seiner Umgebung weitere Pflanzen gefährden. In solchen Fällen ist es ratsam, den Baum zu fällen, um die Verbreitung des Befalls zu verhindern.

d. Ästhetische oder landschaftliche Gründe

Manchmal passt ein bestimmter Baum nicht mehr in die geplante Gestaltung eines Gartens oder Landschaftsprojekts. Obwohl dies ein weniger dringender Grund ist, fällen manche Grundstücksbesitzer Bäume, um Platz für eine neue Gartengestaltung zu schaffen.

2. Rechtliche Vorgaben beim Baumfällen

Bevor Sie einen Baum fällen, sollten Sie sich über die rechtlichen Rahmenbedingungen informieren. Das Fällen von Bäumen ist in vielen Gemeinden und Städten durch Gesetze und Verordnungen geregelt. Besonders geschützte Bäume dürfen nicht ohne Genehmigung entfernt werden. Daher ist es wichtig, vorab die folgenden Punkte zu klären:

a. Baumschutzverordnung

In vielen Städten und Gemeinden gibt es eine sogenannte Baumschutzverordnung. Diese legt fest, unter welchen Umständen ein Baum gefällt werden darf und ob eine Genehmigung erforderlich ist. In der Regel gilt der Schutz für Bäume ab einem bestimmten Stammumfang, meistens ab einem Durchmesser von etwa 80 cm, gemessen in einem Meter Höhe.

b. Genehmigungsverfahren

Wenn Sie einen Baum fällen möchten, der unter die Baumschutzverordnung fällt, müssen Sie in der Regel einen Antrag auf Fällgenehmigung stellen. In diesem Antrag müssen Sie begründen, warum der Baum gefällt werden soll. Die Genehmigung wird oft nur erteilt, wenn der Baum krank ist oder eine Gefährdung darstellt. Landschaftsgärtner oder Baumpfleger können Ihnen bei der

c. Schonzeiten und Vogelschutz

In vielen Regionen gibt es bestimmte Zeiträume im Jahr, in denen das Baumfällen aufgrund des Vogelschutzes verboten ist. In Deutschland gilt zum Beispiel das Bundesnaturschutzgesetz, das zwischen dem 1. März und dem 30. September das Fällen von Bäumen und das Schneiden von Hecken untersagt, um brütende Vögel zu schützen.

3. Die richtige Vorgehensweise beim Baumfällen

Das Fällen eines Baums erfordert technisches Know-how und die richtige Ausrüstung. Wer nicht erfahren ist, sollte auf keinen Fall versuchen, größere Bäume selbst zu fällen. Im Folgenden finden Sie einen Überblick über die wichtigsten Schritte beim Baumfällen.

a. Sicherheitsvorkehrungen

Sicherheit steht an erster Stelle. Vor dem Baumfällen sollten Sie die Umgebung genau prüfen, um sicherzustellen, dass sich keine Menschen oder Tiere in der Nähe befinden. Ein Sicherheitsabstand von mindestens dem Doppelten der Baumhöhe ist ratsam. Zudem sollte auf die persönliche Schutzausrüstung nicht verzichtet werden.Baum fällen Dazu gehören ein Schutzhelm, Gehörschutz, Handschuhe, eine Schutzbrille und Sicherheitsschuhe mit Stahlkappen.

b. Die richtige Ausrüstung

Für das Baumfällen benötigen Sie eine scharfe und leistungsfähige Motorsäge. Es ist wichtig, dass die Kettensäge gewartet und in gutem Zustand ist. Neben der Säge sind auch Keile, Seile und Hebelwerkzeuge nützlich, um den Baum kontrolliert zu fällen und in die gewünschte Richtung zu lenken.

c. Fälltechnik

Bevor Sie mit dem eigentlichen Sägen beginnen, sollten Sie genau planen, in welche Richtung der Baum fallen soll. Die Fälltechnik beginnt in der Regel mit einem sogenannten Fällkerb, der auf der Seite des Baums gesägt wird, in die der Baum fallen soll. Anschließend wird von der gegenüberliegenden Seite ein Fällschnitt durchgeführt. Der Baum sollte durch den Schnitt kontrolliert in die geplante Richtung kippen. Wichtig ist, sich während des Fallens des Baums in Sicherheit zu bringen.

4. Was passiert nach dem Fällen des Baums?

Nach dem Fällen des Baums bleibt der Baumstamm sowie Wurzelwerk und Äste zurück. Diese müssen in der Regel noch weiterverarbeitet oder entfernt werden.

a. Entsorgung des Baummaterials

Je nach Größe des Baums kann das anfallende Holz eine beachtliche Menge erreichen. Kleinere Äste und Blätter können kompostiert oder als Grünschnitt entsorgt werden. Größere Baumstämme können als Brennholz verwendet oder zu einem Sägewerk transportiert werden.

b. Baumstumpfentfernung

Nach dem Fällen des Baums bleibt der Baumstumpf zurück. Diesen zu entfernen ist oft eine schwierige Aufgabe. Es gibt verschiedene Methoden zur Entfernung des Baumstumpfs. Eine Möglichkeit ist das Ausfräsen mit einer speziellen Stubbenfräse. Alternativ kann der Stumpf auch ausgegraben oder chemisch behandelt werden, um ihn schneller verrotten zu lassen.

5. Alternativen zum Baumfällen

Bevor Sie sich endgültig für das Fällen eines Baum fällen entscheiden, sollten Sie überlegen, ob es möglicherweise Alternativen gibt. Es gibt einige Techniken, die helfen können, den Baum zu erhalten und dennoch den gewünschten Platz oder die Sicherheit zu schaffen.

a. Baumschnitt

In vielen Fällen ist es ausreichend, den Baum zu beschneiden oder gezielt zu kürzen. Ein professioneller Baumschnitt kann verhindern, dass der Baum zu groß wird oder gefährliche Äste abbricht.

b. Baumverpflanzung

In bestimmten Fällen ist es möglich, einen Baum umzupflanzen, statt ihn zu fällen. Dies ist jedoch nur bei kleineren Bäumen praktikabel und erfordert eine sorgfältige Planung sowie spezielles Gerät. Die Verpflanzung kann eine gute Option sein, wenn der Baum an einer anderen Stelle weiter wachsen kann.

6. Die ökologische Bedeutung von Bäumen

Bäume sind nicht nur schön anzusehen, sie spielen auch eine entscheidende Rolle im Ökosystem. Sie bieten Lebensraum für zahlreiche Tierarten, reinigen die Luft, speichern CO₂ und tragen zur Klimaregulation bei. Jeder Baum hat einen ökologischen Wert, und bevor man sich für das Fällen entscheidet, sollte bedacht werden, welche Auswirkungen dies auf die Umwelt hat.

Fazit

Das Fällen eines Baums ist ein ernstes Vorhaben, das gut überlegt sein will. Neben den rechtlichen Vorschriften und der Sicherheit sollten auch ökologische und ästhetische Aspekte berücksichtigt werden. In vielen Fällen kann ein Baumschnitt oder eine alternative Maßnahme sinnvoller sein, als den Baum komplett zu entfernen. Wenn das Fällen jedoch notwendig ist, sollten Sie auf jeden Fall professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, um sicherzustellen, dass der Vorgang sicher und effizient durchgeführt wird.